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Brandsichere IT im Windrad: Das erste Projekt seiner Art

14. Oktober 2025

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Ein mittelständisches Unternehmen aus Paderborn setzt neue Maßstäbe in Sachen Innovation und Nachhaltigkeit: Die WestfalenWIND-Gruppe integriert stromintensive Rechenzentren direkt in moderne Windkraftanlagen, wo Energie und Infrastruktur unmittelbar vor Ort verfügbar sind.

Der erste Prototyp der windCORES, des weltweit einzigen Rechenzentrums in einer Windenergieanlage, wurde 2018 in Betrieb genommen. Die nächste Ausbaustufe, die sich im Turm der Anlage über mehrere Ebenen erstreckt, wurde im September 2024 im Windpark Huser Klee eröffnet. Durch die Nutzung bestehender Gebäudestrukturen, der vorhandenen Glasfaseranbindung und des in der Windenergieanlage erzeugten Stroms gelten die windCORES II als das vermutlich nachhaltigste Rechenzentrum überhaupt.

Für dieses einzigartige Projekt sorgt Wichmann Anlagentechnischer Brandschutz mit einer N2ORS Brandvermeidungsanlage für den sicheren Betrieb des Rechenzentrums und der Windkraftanlage. Durch die kontinuierliche Senkung des Sauerstoffgehalts und die Erhaltung einer brandsicheren Atmosphäre wird ein potenzielles Brandrisiko effektiv vermieden, sodass Störungen und Ausfälle durch Brände erst gar nicht entstehen können.

Das technologische Herzstück der Anlage ist der VPSA “Adox” Generator der neuesten Generation. Mit seiner platzsparenden Bauweise eignet er sich perfekt für die Integration in den Turm einer Windenergieanlage. Darüber hinaus erfüllt der Generator mit einer Anschlussleistung von lediglich 5 kW die strengen Anforderungen an Energieeffizienz – ein entscheidender Vorteil für die nachhaltige Nutzung in einer solchen Umgebung.

Mitten im Windpark Huser Klee: Das windCORES II Projekt mit Wichmann Sauerstoffreduktion

Schutzziele

Schutz vor materiellen Schäden an den Servern durch Feuer:

  • Das Rechenzentrum besteht aus einer komplexen Anordnung von Servern und peripheren Geräten, die bei einem Brandfall beschädigt oder zerstört werden könnten – die N2 ORS Brandvermeidungsanlage eliminiert dieses Risiko vollständig.

Schutz der gesamten Windenergieanlage vor Schäden durch Feuer im Rechenzentrum:

  • Ein Brand im Rechenzentrum könnte sich auf die gesamte Anlage ausbreiten – die N2 ORS Brandvermeidungsanlage eliminiert dieses Risiko vollständig.

Reduzierung der Brandlast:

    • Die gesamte Brandlast in der Windenergieanlage wird durch die Einbauten des Rechenzentrums erhöht, sodass ein behördliches Erfordernis zur Brandlastreduzierung auferlegt wurde. Um die Standsicherheit zu gewährleisten, dürfen maximal 80.000 Kilowattstunden an Brandlast in eine Windkraftanlage eingebracht werden. Durch die aktive Brandvermeidung wird genau diese Reduzierung erreicht, da ein Brandereignis aus dem Rechenzentrum heraus nicht mehr möglich ist.

Sicherstellung der ständigen Verfügbarkeit des Rechenzentrums (Ausfallsicherheit):

  • Da das Rechenzentrum zur Nutzung für Unternehmen jeglicher Art zur Verfügung gestellt wird, ist die ständige Verfügbarkeit der Server (Tier III / VK 3-TÜV) eminent – die N2 ORS Brandvermeidungsanlage stellt diese Bedingung sicher.

Schutz der immateriellen Werte (Datensicherheit) vor Schäden durch Feuer (Wertschutz):

  • Die Sicherheit der Daten im WindCORES-Rechenzentrum nach den gängigen Standards (ISO 27001, DSGVO) bedingt auch den Schutz vor Bränden. Die N2 ORS Brandvermeidungsanlage stellt auch diese Bedingung sicher.

Die Kunden von WindCORES vertrauen ihre sensible IT-Infrastruktur den Rechenzentren in Windenergieanlagen an – mit dem berechtigten Anspruch, dass deren Betrieb dort ebenso sicher und zuverlässig erfolgt wie im eigenen Rechenzentrum. Um diesem Anspruch und dem damit verbundenen Investitionsschutz gerecht zu werden, wurde für die WindCORES bewusst eine rund um die Uhr aktive Brandvermeidungsanlage eingesetzt.

Anforderungen an die Sauerstoffreduktionsanlage

Der Schutz des Rechenzentrums vor Bränden hat höchste Priorität. Damit die Anlagen möglichst störungsfrei betrieben werden können, wurde das System nach Maschinenrichtlinie in der Sicherheitsanforderungsstufe SIL3 ausgelegt. Die wesentlichen Komponenten des Systems sind daher redundant ausgelegt, sodass eine maximale Ausfallsicherheit gewährleistet ist.

Ein effizienter Stromverbrauch ist eine wichtige Kennzahl bei der Bemessung der Wirtschaftlichkeit eines Rechenzentrums. Bei der Auslegung der Sauerstoffreduktionsanlage wurde daher ein besonderes Augenmerk auf die Energieeffizienz gelegt: Mit nur 5 kW elektrischer Anschlussleistung erzeugt der Generator 25 Nm³ Stickstoff pro Stunde (bei 95 % Reinheit) – eine Effizienz, die in Verbindung mit der Kompaktheit der VPSA-Technologie kein anderer Hersteller auf dem Markt bieten kann.

Auch die Auswirkungen eines Brandes im Hinblick auf Umweltschäden werden berücksichtigt – die Brandvermeidungsanlage stellt sicher, dass Umweltfolgeschäden durch Brände im Rechenzentrum ausgeschlossen sind.

Die mitunter beengten Platzverhältnisse im Turmfuß einer Windenergieanlage erfordern eine möglichst kompakte Bauweise – auch für die Sauerstoffreduktionsanlage. Auch hier ist der VPSA-Stickstoffgenerator als Herzstück des Brandvermeidungssystems hervorzuheben, der mit gerade einmal 2 m² eine minimale Fläche einnimmt – und dabei alle zur Stickstoffproduktion notwendigen Komponenten in einem kompakten Gehäuse vereint.

Aufbau des Systems

Mehrbereichs-Überwachung

Die Sauerstoffreduktionsanlage ist so konzipiert, dass der VPSA-Generator über ein Verteilsystem mit Bereichsventilen insgesamt fünf Schutzbereiche mit sauerstoffreduzierter Luft versorgt. Die gesamte Anlage überwacht jeden Serverraum mittels jeweils drei optischen Sauerstoff-Punksensoren je Schutzbereich.

Sauerstoffsensorik

Die optische Sauerstoff-Messtechnologie basiert auf der Lumineszenz-Löschung durch Sauerstoff. Diese Technologie ermöglicht eine nicht-invasive, präzise und stabile Sauerstoffmessung, die sich besonders für Anwendungen eignet, bei denen höchste Genauigkeit und Zuverlässigkeit gefordert sind. Darüber hinaus bieten die optischen Sensoren den Vorteil, dass sie sich nicht selbst verbrauchen und daher auch nicht regelmäßig kostenpflichtig ausgetauscht werden müssen.

“Mit den WindCORES bringen wir IT-Infrastruktur und Erneuerbare Energien auf einzigartige Weise zusammen. Rechenzentren direkt im Windrad zu betreiben, erfordert nicht nur Mut zur Innovation, sondern auch kompromisslose Sicherheitsstandards. Nicht nur die installierten Sachwerte, sondern auch die Daten unserer Kunden müssen jederzeit verfügbar und sicher sein. Unsere Kunden stellen Ihre wertvolle IT bei uns unter und wir sind verpflichtet, ihr Investment und ihre Daten zu schützen. Dafür ist die sauerstoffreduzierte Atmosphäre das beste Instrument, das man zum Brandschutz wählen kann.”
Dr. Fiete Dubberke
Co-Founder, WestfalenWIND IT GmbH & Co. KG
Alarmierungszentrale der Sauerstoffreduktionstechnologie in einem Windrad
Blick vom höchsten Schutzbereich nach oben zur Turmspitze

Zahlen, Daten, Fakten

  • WestfalenWind IT GmbH & Co. KG

  • Lichtenau

  • Rechenzentrum

  • 4 Ebenen, insgesamt 5 Schutzbereiche

  • Stickstoffgenerator: VPSA “Adox” S1, Anschlussleistung: ~ 5 kW, Redundantes Steuersystem, 15 + 1 Optische O2 Sensoren, SIL 3 Ausfallsicherheit, Mehrbereichsanlage, Auslegung nach DIN 16750, Monitoring-Anbindung

Vorteile auf einen Blick

  • Aktive Brandvermeidung = Permanenter Schutz vor Schäden durch Brände
  • Kein Brand = kein Löschen
  • Kein Löschen = kein Schaden
  • Sicherstellung der Datenverfügbarkeit und Datensicherheit
  • Reduzierung der Brandlast im Turm der Windenergieanlage
  • Kompakter, platzsparender VPSA-Stickstoffgenerator
  • Energieeffizientes Brandvermeidungssystem
  • Optisches O2 Sensorsystem – kein regelmäßiger Austausch erforderlich
  • Monitoring Anbindung zur Überwachung der Anlagenfunktionen
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